Monika Wulz

ErkenntnisagentenGaston Bachelard und die Reorganisation des Wissens

Stellen Sie sich vor, Sie stehen vor dem kunstvollen Stillleben eines holländischen Barockmalers: Es zeigt ein Arrangement von Austern auf einer Silberplatte, aufgeschnittene Zitronen, einen Becher Wein und ein Austernmesser auf einem Tisch; Weißhöhungen geben die Punkte der Lichtreflexionen auf den Gegenständen an. Ein Betrachter ruft erstaunt aus: »Aber das ist ja gar kein echtes Licht! Das ist ja nur weiße Farbe!« – Würden wir nicht selbstverständlich antworten: »Ja, aber darum geht es doch in der Kunst: Etwas sichtbar zu machen, was eben noch nicht sichtbar war«?
Und analog für die Wissenschaft: »Ja, aber darum geht es doch: eine Wirklichkeit herzustellen, die bisher nicht wirklich war«? (Auf die Frage: »Aber ist das nicht nur einer Konstruktion?«)
Und würden wir analog für die Philosophie auf den Einwand »Aber das ist doch nur abstrakte Theorie!« ebenso selbstverständlich antworten: »Ja, aber darum geht es doch: Denkbar zu machen, was eben noch undenkbar war«?

Buch Taschenbuch, broschiert

Kaleidogramme, Band 61

Juni 2010

206 Seiten

15 x 23 cm

ISBN 978-3-86599-108-9

Leseprobe

Buch
24,90 € inkl. MwSt.zzgl. Versandkosten

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Monika Wulz

Monika Wulz studierte Philosophie, Kunstgeschichte und Slawistik (Slowenisch) an der Universität Wien; Promotion in Philosophie mit einer Arbeit zur Epistemologie Gaston Bachelards (»Erkenntnisagenten«). Seit April 2014 ist Monika Wulz wissenschaftliche Assistentin an der Professur für ...

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