Stephan Braese (Hg.), Daniel Weidner (Hg.)

Meine Sprache ist DeutschDeutsche Sprachkultur von Juden und die Geisteswissenschaften 1870–1970

In den sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelnden ›Geisteswissenschaften‹ spielten jüdische Gelehrte eine wichtige Rolle. Die Begegnung einer in über 100 Jahren entwickelten deutschen Sprachkultur von Juden mit einer neuen Formation des Wissens führte die beteiligten jüdischen Wissenschaftler dabei in eine ambivalente Situation: Einerseits erschien das Verstehen von Geist und Kultur als ein Weg zur oft ersehnten Integration, andererseits wurde dieser Geist oft selbst national besetzt und schloss eine spezifisch jüdische Sprachkultur latent oder auch manifest aus. Diese prekäre Lage erwies sich kulturell und wissenschaftlich als außerordentlich produktiv und kann als entscheidender Faktor für den zentralen Beitrag jüdischer Wissenschaftler zur Erfolgsgeschichte der Geisteswissenschaften gelten. An dieser Geschichte zeichnet sich nicht nur besonders deutlich die spezifische Problematik jüdischen Sprechens in Deutschland ab, sie eröffnet auch Perspektiven auf die historischen wie aktuellen Potentiale und Grenzen der Geisteswissenschaften.

Buch Taschenbuch, broschiert

LiteraturForschung, Band 25

Juli 2015

290 Seiten

15 x 23 cm

ISBN 978-3-86599-286-4

Buch
24,90 € inkl. MwSt.zzgl. Versandkosten

Stephan Braese

Stephan Braese ist Professor für Europäisch-jüdische Literatur- und Kulturgeschichte am Institut für Germanistische und Allgemeine Literaturwissenschaft der RWTH Aachen.

Daniel Weidner

PD Dr. Daniel Weidner ist stellvertretender Direktor am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin. Forschungsschwerpunkte u.a.: Literatur und Religion, Geschichte von Philologie und Literaturtheorie, deutsch-jüdische Literatur, Walter Benjamin. Publikationen in Auswahl: Gerschom Sholem. ...

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