Marc Sagnols Film »Les eaux du Boug« (»Die Wasser des Bug«) ist dem Dichter Paul Celan gewidmet und zu dessen 100. Geburtstag erschienen. Er wurde bereits in Paris, Berlin, Moskau (Festival Artdocfest) und Kiew gezeigt. Am Abend vor Paul Celans 103. Geburtstag wird der Film im Café Bajszel gezeigt.
Termin: 22. November, 19:30 Uhr
Ort: Emser Str. 8/9 (Kirsten-Heisig-Platz), Berlin-Neukölln (S- und U-Bahnhof Neukölln)
Filmvorführung mit Gespräch
Der Film ist eine Initiationsreise durch ein keineswegs imaginäres Land namens Podolien, das von einem majestätischen Fluss, dem Südlichen Bug, durchquert wird. Während des 2. Weltkriegs wurde dieses Land Transnistrien genannt. Es war der Ort der Deportation von Juden aus Rumänien. Der Film begibt sich auf die Suche nach den Orten und rekonstruiert die Reiseroute der Deportierten aus Czernowitz (Bukowina) nach Ladyjin und nach Michailowka am Bug. Die Schönheit der Orte steht in krassem Gegensatz zu der Hölle, in die diese verwandelt wurden. Ein wichtiger Zeuge ist Philippe Kellmer, Paris, 91 Jahre alt (zur Zeit des Gesprächs), der Paul Celans Mutter in Michailowka noch kennenlernte und aus diesem Lager entkommen konnte.
Marc Sagnols literarische Spurensuche durch Galizien und Lodomerien ist 2021 im Kulturverlag Kadmos erschienen.
»Das Buch ist eine Mischung aus persönlicher Ortsbesichtigung, Ortsbegehung könnte man sagen, und Spurensuche in der Literatur.«
(Carsten Hueck, Deutschlandfunk Kultur)