Wolfgang Ernst

Im Medium erklingt die ZeitTechnologische Tempor(e)alitäten und das Sonische als ihre privilegierte Erkenntnisform

Der hörbare Klang ist nur die Spitze des Eisbergs komplexer Zeitverhältnisse, die im Spektrum des Sonischen kundtun. Es ist ein ebenso temporales wie auratisches Feld, das sich von der Akustik über Klang und Rhythmus, Schwingung und Frequenz bis hin zur elaborierten dramaturgischen Zeitordnung des Musikalischen aufspannt.
Die Argumentation des vorliegenden Bandes ist jedoch keine musikwissenschaftliche, sondern verficht eine genuin medientheoretische These: In ihrer physikalischen, technischen und symbolischen Prozessualität sind Klangweisen der zeitlichen Dynamik operativer Medientechnologien, nämlich ihren Oszillationen und Algorithmen, wesensverwandt. Die temporale Isomorphie zwischen Klangfolgen im weitesten Sinne der altgriechischen ›mousiké‹ und technomathematischen Medien in ihrer Signalverarbeitung und implementierten Algorithmik verdient den eigenständigen Nachweis.
Damit wird in medienarchäologischer Perspektive der gängige Begriff der zeitbasierten Medien zugunsten einer medientechnischen Chronosonik nach eigenem Recht transformiert.

Buch Taschenbuch, broschiert

Kaleidogramme, Band 130

Dezember 2015

224 Seiten

15 x 23 cm

ISBN 978-3-86599-274-1

Buch
22,50 € inkl. MwSt.zzgl. Versandkosten

Wolfgang Ernst

Prof. Dr. Wolfgang Ernst wurde mit einem museumshistorischen Thema promoviert; seine Habilitationsschrift »Im Namen von Geschichte« befasst sich mit deutschen Gedächtnisagenturen im 19. und 20. Jahrhundert. Nach diversen Gast- und Vertretungsprofessuren ist er seit 2003 Ordentlicher Professor für ...

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