Eduard Jan Ditschek (Hg.), Tatjana Hofmann (Hg.)

Sergej M. Tret’jakov - Ich will ein Kind!Band 1: Zwei Stückfassungen und ein Film-Libretto

Sergej M. Tret’jakov (1892−1937) war eine zentrale Figur der russischen literarischen Avantgarde. Zusammen mit Ėjzenštejn und Mejerchol’d engangierte er sich für ein neues Verständnis von Theater und Gesellschaft. Typisch dafür und für die vertrackte Rezeption des fast vergessenen Autors steht das Stück »Ich will ein Kind!«. Dessen zweite Variante hat zwar Bertolt Brecht bearbeitet, doch fand es erst ab 1980 seinen Weg auf die Bühne, und das in der BRD – nicht in der Sowjetunion.

Das Stück wirft auch heute Fragen auf, die Mitte der 1920er Jahre für Provokation sorgten: Eine Frau ›neuen Typs‹ sucht für ihre Schwangerschaft einen Erzeuger statt einen Lebenspartner. Kaum Mutter geworden, fährt sie weg. Als sie ihr Kind im Kinderheim besucht, trifft sie dort den Kindesvater wieder und ignoriert seinen Anspruch auf Miterziehung. Diesen provozierenden und gleichzeitig anregenden Plot garniert Tret’jakov mit Anspielungen auf den sowjetischen Alltag der 1920er Jahre sowie auf eine Vielzahl von Themen und Hypothesen aus Literatur, Kunst und Wissenschaft.

Diese Edition präsentiert erstmals »Ich will ein Kind!« in seinen unterschiedlichen Stückvarianten und im nie realisierten Filmskript. Der zweite Band dokumentiert die Diskussionen und Inszenierungspläne zur Entstehungszeit des Stückes ebenso wie spätere Aufführungen. Analysen und Kontexte verdeutlichen den Facettenreichtum des unbequemen Stücks.

»zwei exzellent recherchierte [...] Bände«
Wladislaw Hedeler, Berliner Debatte Initial

Buch Taschenbuch, broschiert

Juni 2019

296 Seiten

28 Abbildungen

15 x 23 cm

ISBN 978-3-86599-385-4

Ebenfalls verfügbar:
Taschenbuch, broschiert, 1. Auflage, 29,80 €

Buch
24,90 € inkl. MwSt.zzgl. Versandkosten

Eduard Jan Ditschek

Dr. Eduard Jan Ditschek studierte Germanistik, Politologie und Literaturwissenschaft in Freiburg im Breisgau, Marburg, Heidelberg und Berlin. Er promovierte 1987 mit einer Arbeit über Theater und Film der russischen und deutschen Avantgarde der 1920er Jahre . Von 1981 bis 2010 war er Dozent, ...

Tatjana Hofmann

Dr. phil. Tatjana Hofmann hat Europäische Ethnologie, Slavistik und Germanistik in Berlin studiert und wurde mit einer Arbeit zu urbanen, lokalen und nationalen Raumsemantiken in postsowjetischer ukrainisch- und russischsprachiger Literatur an der Universität Zürich 2012 promoviert. Von 2013 bis ...

schließen

Diese Website verwendet Cookies, um bestmöglichen Service zu bieten.
Nähere Informationen finden Sie auf den Seiten Datenschutz und Impressum.