Wie der Automobilismus aus der Gefahr der Geschwindigkeit die Mythen von Individualität und Freiheit hat werden lassen und warum das Traumauto nur eine Momentaufnahme aus den Kreisläufen der Geschwindigkeitsfabrik darstellt, erzählt dieses Buch. Indem es das Wort Schrott beim Wort nimmt und die abgeschnittenen Stücke zu einer Kulturgeschichte des Autounfalls montiert, werden technische, literarische und öffentliche Diskurse als Zusammenhänge sichtbar, in denen der Unfall immer schon zum Automobil gehört und seit einem Jahrhundert Sicherheitstechniken, öffentliche Debatten, Geschichten und Bilder produziert.
Die GeschwindigkeitsfabrikEine fragmentarische Kulturgeschichte des Autounfalls
»Das ganze tolle Gelärm von ich weiß nicht welcher Geschwindigkeitsfabrik. Man ist trunken von wirbelnden Spukgestalten, von ins Nichts vergossenem Schauen, von fortgerissenen Lichtern. Wie die Fahrt im Dunkel das Metall schmiedet, träumt man, die Zeit in Person schlage brutal auf die harte und tiefe Entfernung ein und zerstücke sie. Überreizt, zusammengestaucht von Mißhandlungen, erzeugt das Hirn aus sich selber und ohne es zu wissen notwendigerweise eine ganze moderne Literatur.« Paul Valery
»Auf der Straße werden jahraus, jahrein mehr Menschenopfer dargebracht, als alle terroristischen Akte, alle Machenschaften der Atomlobby, alle Überfalle, Polizeiaktionen und Drogensyndikate zusammen je gefordert haben. An den sogenannten Feiertagen werden regelmäßig die Höhepunkte dieses mörderischen Mehrheits-Rituals zelebriert. Dieses fortwährende Massaker gilt als das Gewöhnlichste von der Welt; es ist das Gewöhnlichste von der Welt.« Hans Magnus Enzensberger