Marie-Luise Angerer (Hg.), Noam Gramlich (Hg.)

Feministisches SpekulierenGenealogien, Narrationen, Zeitlichkeiten

Es ist eines der zentralen feministischen Anliegen, die realitätskonstituierende Wirkmacht von Narrationen für die Vorstellung von Geschichte und Gegenwart ernst zu nehmen. Während ab den 1960er-Jahren Science-Fiction-Autor*innen das Spekulative zum Imaginieren und Fabulieren von Post-race und Post-Gender-Welten nutzten, zeichnet sich seit einiger Zeit eine Veränderung in der feministischen Bezugnahme auf das Spekulative ab. Autor*innen wie Donna J. Haraway, Saidiya Hartman und Anna L. Tsing schlagen das Fabulative und Spekulative für eine andere Sicht auf das Jetzt und Hier vor, um sich der Komplexität von Klimawandel, Anthropozän und Dekolonisierung anzunehmen. Statt eine geschlossene Erzählung über etwas zu erzeugen, zeichnen sich die verschiedenen Unternehmungen feministischen Spekulierens durch besondere Modi der Situierung, Relationalität, Verantwortung und Offenheit aus.
Der Band verfolgt eine Theorie- und Diskursgeschichte feministischer Genealogien, die ein besonderes Augenmerk auf Fragen der spekulativen Narrationen und Zeitlichkeiten legen. Dabei werden Autor*innen wie Luce Irigaray, Ursula K. Le Guin oder Hélène Cixous wieder- und neugelesen sowie Fragen nach dem kritischen Potenzial des Möglichen und Spekulativen für die Gegenwart aufgeworfen.

Geschichte(n)
… wiedererzählen … neu erfinden

Genealogien
… neu verbinden … (anders) situieren

Zeitlichkeiten
… in ihrer Chronologie hinterfragen … durcheinanderbringen

Buch Klappenbroschur

Reihe des Brandenburgischen Zentrums für Medienwissenschaften – ZeM

August 2020

240 Seiten

14 Abbildungen (farbige)

15 x 23 cm

ISBN 978-3-86599-446-2

Leseprobe

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Marie-Luise Angerer

Marie-Luise Angerer ist Professorin für Medientheorie/Medienwissenschaft an der Universität Potsdam, Geschäftsführende Direktorin des Brandenburgischen Zentrums für Medienwissenschaften (ZeM) in Potsdam sowie Sprecherin des Forschungskollegs »Sensing. Zum Wissen sensibler Medien« (gefördert durch ...

Noam Gramlich

Noam Gramlich ist wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in am Lehrstuhl für Medienwissenschaft/Medientheorie an der Universität Potsdam und promovierte mit einer Arbeit zu Kolonialität, Mediengeologie und situierten Ansätzen am Beispiel der Kupfermine in Tsumeb (Namibia). 

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