28.06.2023 12:47

Beflügelt vom BücherfestUnser Newsletter im Juni

Der Juni ist für uns wie im Fluge vergangen! In diesem Newsletter lassen wir den ersten Sommermonat Revue passieren und berichten Ihnen von so einigen hereinflatternden Neuerscheinungen.

Angefangen hat der Juni für uns mit der Zwischenspiele-Tagung der Deutschen Gesellschaft für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (DGAVL), die vom 30. Mai bis zum 2. Juni auf dem Campus Neues Palais der Universität Potsdam stattgefunden hat. Wir waren an drei Tagen mit einer großen Auswahl unserer literaturwissenschaftlichen Titel dabei und der Herr Verleger hatte nebenbei sogar noch Zeit für eine gepflegte Partie Schach mit einem unserer Autoren.

Einen wahren Höhenflug hatten wir in diesem Monat beim grandiosen Berliner Bücherfest, das am 17. und 18. Juni auf dem Bebelplatz mitten in Berlin gefeiert wurde. Wir hatten große Freude daran, mit vielen Buchinteressierten in Kontakt zu kommen und sind froh, dass es nach langer Zeit wieder einmal stattfinden konnte! Noch ganz beseelt davon fliegen wir aber auch gleich weiter: Am kommenden Wochenende findet nämlich das Kreuzbergfestival statt, gleich an drei Tagen! Wir würden uns sehr freuen, Sie am 30. Juni, 1. oder 2. Juli an unserem Stand in der Kreuzbergstraße begrüßen zu können. Oder vielleicht haben Sie Lust, uns am Sonntag beim Weddingmarkt auf dem Leopoldplatz zu besuchen?

Besonders schön ist in diesem Zusammenhang eine weitere beflügelnde Meldung: In dieser Woche treffen die ersten Exemplare unserer Reihe Kadmos’ koole Postkartenkalender für 2024 bei uns ein und werden am Wochenende also schon erhältlich sein. Die Latte liegt natürlich hoch, nachdem wir letztes Jahr den Kalenderpreis des Deutschen Buchhandels für unseren Statis-Tick-Kalender erhalten haben, aber wir setzen schon zum Abflug an und sind sicher, dass wir mit der Flughöhe mithalten können.

2024 gibt es eine heldenhafte Neuerung, nämlich den weltersten heroischen Hörnchenkalender: Hörnchen, in ihren vielfältigen Facetten, sind die wahren Helden des Alltags. Keine Nuss ist ihnen hart genug; mit Eifer, Akribie und einem Schuss Vergesslichkeit bewältigen sie die kleinen und großen Herausforderungen des Lebens. Auf 53 Bildpostkarten zeigen uns die kleinen Pinselohrigen Woche für Woche, dass sich wahres Heldentum nicht im Scheinwerferlicht abspielt – und dass auch das kleinste Hörnchen den größten Sprung wagen kann. Immer wieder haben sie Sie auf den Balkonen, Terrassen oder im Garten besucht; jetzt bekommen Sie die volle Ladung Hörnchen!

Außerdem breiten unsere Eulen wieder die Flügel aus, denn jetzt gibt es den (un)poetischen Eulenkalender in ewiger Edition, statt mit Wochentagen nämlich mit Sonnenaufgangszeiten und Sonnenuntergangszeiten. Als Symbol der Weisheit und gleichzeitig böses Omen hatte es die Eule im Laufe ihrer Kulturgeschichte wahrlich nicht leicht. Zeit, die Gefiederte als das zu zelebrieren, was sie ist: ein anmuhuutiger Vogel, der allein deswegen fasziniert, weil er doppelt so viele Halswirbel hat wie ein Mensch. Auf 53 Bildpostkarten begleiten uns ulkige Uhus und komische Käuze durch Tag und Nacht. Und das bis in alle Ewigkeit!

Weiterhin sind zurzeit unsere Klassiker in Arbeit: STREET 'N' ART und SIGNS, und fehlen darf natürlich auch 2024 unser beliebter (un)literarischer Eselkalender nicht. Wir halten Sie auf dem Fliegenden, äh, Laufenden!

Aber damit nicht genug: Wir sind am Wochenende außerdem bei der Ständigen Ägyptologenkonferenz (SÄK) in Köln zu Gast! Wir freuen uns darauf, dort unser großes ägyptologisches Programm präsentieren zu können, vor allem aber drei Bände, die gerade erst das Nest verlassen haben:

Anfang des Monats ist das Buch Vom Nil an die Donau zur Geschichte der ägyptischen Wandtapeten im Kunsthistorischen Museum Wien erschienen, das von Peter Jánosi und Regina Hölzl herausgegeben wurde. Auch den tollen Band Auf ins Land am Nil von Susanne Binder werden wir natürlich im Gepäck haben. Erstmals wird hier das Tagebuch während der Reise von Max Weidenbach ungekürzt und kommentiert einer Leserschaft vorgestellt. Eine echte Sensation!

Wir freuen uns schließlich, dass pünktlich zur SÄK der Band Modelle im Alten Ägypten. Objekte des Wissens der Herausgeber:innen Susanne Deicher, Heike Wilde, Mansour Elnoubi Mansour und Saleh Mohamed Abdel Moaty aus dem Druck kommt! Im Alten Ägypten war die Ähnlichkeit ein zentraler Wert und die Nachahmung galt als eine Tugend. »Werde Deinem Vater ähnlich«, forderten Lehrer von der heranwachsenden Jugend und als Philosoph galt, wer »das, was ist, nachahmt«. Ein Modell zu haben und sich an ihm zu orientieren, das war selbstverständlich. Dieser Band untersucht Modelle im Alten Ägypten erstmals in umfassender Perspektive. Ägyptologen, Architekten und Kunsthistoriker untersuchen Modelle in der Sternkunde oder im Tempel- und Pyramidenbau. Auch im Grab erhielten die Verstorbenen Modelle für ihren Weg ins Jenseits – dieser Band erklärt, warum. Ein Meilenstein auf dem Weg zum Verständnis des Weltwissens der Alten Ägypter.

In letzter Zeit sind aber noch so einige weitere Neuerscheinungen zu uns in den Verlag geflogen: So zum Beispiel Sitkommunikation. Zur televisuellen und semantischen Struktur der Multikamera-Sitcom von Lukas Foerster. Wenn in den letzten ein, zwei Jahrzehnten die Rede von einem »Golden Age of Television« war und der Fernsehserie attestiert wurde, sie trete das Erbe des anspruchsvollen Kinofilms, wenn nicht gar der literarischen Epik des 19. Jahrhunderts an, so war ein zentrales Genre des Fernsehens fast nie mitgemeint: die Sitcom. Immer noch gilt die erfolgreichste komische Form der Fernsehgeschichte vielen als der Inbegriff einer stromlinienförmigen, mindestens strukturell konservativen Fernsehästhetik. »Sitkommunikation« geht von der entgegengesetzten Hypothese aus: Die Sitcom kann als eine der komplexesten und intelligentesten Formen beschrieben werden, die dem Medium Fernsehen zur Verfügung stehen.

Wie im letzten Newsletter angekündigt, sind zudem drei Bände in Zusammenarbeit mit dem Brandenburgischen Zentrum für Medienwissenschaften (ZeM) entstanden: Funken. Eine Medienkulturgeschichte von Kai Knörr, Negative Ambientalität. Elemente einer Medienphilosophie des Umweltlichen von Julian Jochmaring sowie Screen Images. In-Game Photography, Screenshot, Screencast, herausgegeben von Winfried Gerling, Sebastian Möring und Marco De Mutiis.

In einigen Tagen wird ein englischer Band erscheinen, der den Titel Unavailable. The Joy of Not Responding trägt und von Anna Hordych und Marie-Luise Goldmann herausgegeben wird. Darin geht es um die Verlagerung des Fokus von den negativen Assoziationen, die eine unterbrochene Kommunikation mit sich bringt, auf die Freude, die aus der Weigerung entsteht, auf Nachrichten zu antworten. Es scheint heute unmöglich, sich dem Zwang zur Vernetzung zu entziehen. Können Formen des Rückzugs einen Ausweg aus dem Transparenzregime des 21. Jahrhunderts bieten? Oder ist Nicht-Verfügbarkeit die notwendige Folge eines emotionalen Paradigmas der Unabhängigkeit und Optimierung? »The Joy of Not Responding« schlägt einen neuen Umgang mit dem Verständnis der zentralen Probleme der spätkapitalistischen Gesellschaft vor.

Bald wird auch die zweite Auflage von Sirenen des Krieges bei uns eintreffen, einem Buch, das angesichts der Ereignisse in der Ukraine immer mehr an Wichtigkeit gewinnt. Mit dem Ausbruch eines Krieges in der Ostukraine hatte vor 2014 niemand gerechnet. Die rasante Geschwindigkeit, mit der die innenpolitische Krise in einer der einst stabilsten ehemaligen Sowjetrepubliken zu einem hybriden Krieg eskalierte, deutet dabei nicht nur auf rationale militär- bzw. wirtschaftsstrategische Interessen hin. Obwohl die Ukraine und Russland eine jahrhundertealte gemeinsame Geschichte und kulturelle Nähe verbindet, offenbart der Konflikt auch tiefe gegenseitige Ressentiments und geschichtspolitische Obsessionen, die bereits lange vorher in künstlerischen Werken und kulturellen Diskursen präsent waren. Die Fallstudien des Bandes loten die affektiven und diskursiven Dimensionen des Konfliktes aus und leisten damit einen Beitrag zur Konzeptualisierung der postsozialistischen Gesellschaften und Kulturen im Osten Europas.

Wir Ihnen einen guten Start in den Juli und freuen uns schon auf den nächsten Flug mit Ihnen!

Herzliche Grüße
Wolfram Burckhardt
und das Team des Kulturverlags Kadmos Berlin

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