28.09.2022

Schuhschnabelparty: Unser Verlag feiert den KalenderpreisUnser Newsletter im September

Wussten Sie, dass man durch Blinzeln 10% jedes Films verpasst? Dass die Zuschauer:innen der Sendung mit der Maus durchschnittlich 39 Jahre alt sind? Oder dass die Speicherkapazität des menschlichen Gehirns geschätzt etwa 1.000 Gigabytes beträgt? Dass solche Formen des herrlich unnützen Wissens absolut preisverdächtig sind, hat auch die IG Kalender des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels gewürdigt und unseren wunderbaren Statis-Tick-Postkartenkalender unter »Die zehn Besten« für 2023 gewählt (das Börsenblatt berichtete: hier). Die Wahrscheinlichkeit, dass wir deswegen in den letzten Tagen tanzend auf Wolke 7 schwebten, liegt bei 100% – selbstverständlich war auch der Schuhschnabel, welcher das Cover unseres Kalenders ziert, mit von der Partie, äh, Party. Natürlich hätten auch die anderen Formate eine Auszeichnung verdient: Die Klassiker Street’N’Art und Der (un)literarische Eselkalender ebenso wie Der erotische Alpaka-Kalender (dessen herzerwärmende Wirkung übrigens gerade bei steigenden Heizkostenpreisen zu empfehlen ist). Decken Sie sich also noch rechtzeitig mit unseren aufstellbaren Tischkalendern ein; als registrierte:r Kund:in erhalten Sie in unserem Webshop 10% Rabatt.

Die 1.000 GB Speicherkapazität Ihres Gehirns können wir mithilfe dieses Newsletters locker zu 53% mit weiteren guten Kadmos-Nachrichten belegen, allein zu zwei Dritteln mit spannenden Neuerscheinungen: Maike Sarah Reinerth untersucht in ihrer Studie, die im Rahmen unserer Kooperation mit dem Brandenburgischen Zentrum für Medienwissenschaften erschienen ist, Darstellungen von Erinnerung und Imagination im Spielfilm aus systematischer und historischer Perspektive. Daniel Irrgang erforscht die Rolle der Räumlichkeit des Leibes bzw. dessen Sensomotorik in diagrammatischen Darstellungen in seinem Buch Erweiterte Kognition: Zum diagrammatischen Zeichen als verkörpertes Denkding. Mit einer Studie zu Vilém Flussers Technobildern. Bettina Korintenberg beschreibt anhand von lateinamerikanischer Literatur der 1960er bis 1990er Jahre die Institution des Museums als gesellschaftlich brisanten und relevanten Imaginations- und Diskursraum in Handlungsraum Museum. Literarische Transformationen aus dem lateinamerikanischen Raum. In Infrastruktur-Arbeit. Kulturtechniken und Zeitlichkeit der Erhaltung geht Gabriele Schabacher der Beschaffenheit von Infrastrukturen als Fundament moderner Gesellschaften nach. Und im Buch Reste. Stoffe und Infrastrukturen im postindustriellen Erzählen spürt Eva Murašov den Wert- und Bedeutungskonjunkturen des Rests als Motiv und Metapher im Erzählen um 2000 nach.

Auch die englische Übersetzung von Britta Langes Buch Gefangene Stimmen ist mittlerweile erhältlich: Als E-Book verfügbar ist ab sofort Captured Voices. Sound Recordings of Prisoners of War from the Sound Archive 1915 – 1918. Zu diesem Anlass laden wir gemeinsam am 7. Oktober um 18 Uhr zu einer Buchpräsentation ein, und zwar in die alten Räume des Lautarchivs der Humboldt-Universität. Im Juli ist das Lautarchiv in das Humboldt Forum umgezogen, darunter auch eine Sammlung historischer Stimmaufnahmen in unterschiedlichen Sprachen von Kriegsgefangenen aus dem Ersten Weltkrieg. Britta Lange hat diese Aufnahmen erforscht, auf vielschichtige Weise übersetzt und hörbar gemacht. Im Gespräch mit der Übersetzerin Rubaica Jaliwala, dem am Buchprojekt beteiligten Sound-Studies-Forscher Sebastian Schwesinger und dem Sammlungsleiter Christopher Li wird es am 7.10. um unterschiedliche Formen der Übersetzung gehen und auch um die Frage, was der Umzug ins Humboldt Forum für die historische Sammlung bedeutet. Die Veranstaltung findet auf Englisch statt, alle Infos finden Sie hier auf unserer Website.

Da die statistische Wahrscheinlichkeit recht hoch ist, dass Sie, werte:r Newsletter-Abonnent:in, nicht in Berlin leben, haben wir noch eine alternative Veranstaltung in petto: Vom 19.-23. Oktober werden wir wieder auf der Frankfurter Buchmesse anzutreffen sein. Falls Sie einen Besuch planen, schauen Sie doch gerne an unserem Stand in Halle 3.1 (Platz B77) vorbei. Wir bieten Ihnen zu 100,23% schöne Bücher sowie Kalender, und die Chance, dass unser Verlagsteam Sie im plüschigen Alpaka-Kostüm begrüßt, liegt bei eins zu 10.000.
Sollten Sie am Freitag (21. Oktober) auf der Messe sein, lohnt sich unbedingt auch ein Besuch bei der Leseinsel der unabhängigen Verlage der Kurt Wolff Stiftung: Marc Sagnol wird dort um 10 Uhr aus seinem Buch Galizien und Lodomerien lesen. Die persönliche wie historische Spurensuche durch die ehemaligen »Kronländer«, die heute vor allem auf dem Gebiet der westlichen Ukraine liegen, führt ihn zur verschollenen österreichischen, polnischen und jüdischen Kultur des ehemaligen Vielvölkerlandes und den zahlreichen Schriftstellern, die dort gelebt und geschrieben haben. Weitere Infos finden Sie hier im Veranstaltungskalender der Frankfurter Buchmesse.

Da der Oktober in diesem Jahr bislang der Monat mit den durchschnittlich meisten Kadmos-Veranstaltungen ist, ein weiterer Tipp: Im Neuen Museum Berlin startet am 15. Oktober die Ausstellung Abenteuer am Nil. Preußen und die Ägyptologie 1842-45. Sie behandelt die wegweisende Expedition unter Leitung des Ägyptologen und Sprachwissenschaftlers Richard Lepsius. Im Zentrum stehen die unterschiedlichen Objekte und Materialien, die von der Reise mitgebracht wurden, und ihr Einfluss auf die Entwicklung der damals entstehenden Wissenschaft der Ägyptologie. Der gleichnamige Begleitkatalog erscheint in unserem Verlag und bietet einen umfassenden Einblick in den historischen Kontext der Forschungsreise, porträtiert ihre Protagonisten und beleuchtet die bis heute andauernde Wirkungsgeschichte. Einen ersten Blick ins Buch gibt es auf unserer Website, erscheinen wird es zu Ausstellungsbeginn.

Wir beenden diesen Newsletter mit einem ägyptologischen Jubiläum und einer letzten Zahl: Vor 200 Jahren, am 27. September 1822, präsentierte der Sprachwissenschaftler Jean-François Champollion seine Entschlüsselung der Hieroglyphen. Eine passende Lektüre zu diesem Meilenstein in der Entwicklung der Ägyptologie ist Markus Messlings Champollions Hieroglyphen. Philologie und Weltaneignung – ein Buch von 2012, das mittlerweile ins Englische, Französische und Arabische übersetzt wurde.

Die Wahrscheinlichkeit, beim Stöbern in unserem Verlagsprogramm ein neues Lieblingsthema zu finden, ist übrigens viermal so hoch, wie in einem Hamburger Fitnessstudio von einer Hantel erschlagen zu werden. Ja, wirklich. Stöbern Sie also in aller Gelassenheit auf www.kulturverlag-kadmos.de und genießen Sie den Herbst.

Mit herzlichen Grüßen
Ihr Wolfram Burckhardt
und das Team des Kulturverlags Kadmos 

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